Der Anfang
2004…bei vier jungen Männern stand die Frage im Raum: „wie erschaffe ich mir eine musikalische Welt, in der ich meine eigenen Gedanken und Gefühle mit anderen teilen kann, ohne mich selbst zu verlieren?“
Soweit ich mich erinnere, begann mich diese Frage während der Trennungsphase meiner ehemaligen Band LIE AWAKE zu beschäftigen. Die Weichen in Richtung ENDE waren gestellt und es gab kein Zurück. Unsere Wege trennten sich unaufhaltsam, und ich wollte es nicht wahr haben! Dann kam der ernüchternde Moment, der mich dazu trieb, die Dinge anzupacken und mich einer neuen Aufgabe zu widmen. Bis auf eine neue Formation namens STRATOS, ließ ich mein Drum-Kid hinter mir, griff mir eine Gitarre, und begann den Ideen in meinem Kopf langsam Form zu geben. Die Zeit arbeitete für mich, denn ich hatte keine Freundin. Und so standen schon bald die ersten Songs parat.
Es war Wochenende, und wieder einmal war eine berauschende Party geplant. Im nächtlichen Treiben lief mir plötzlich Markus über den Weg. Ich wusste, daß er der Ex-Freund meiner Ex-Freundin war und laberte ihn unbewusst voll. Wir verstanden uns gut. Irgendwann redeten wir über unseren Musikgeschmack und stellten fest, daß wir auf derselben Wellenlänge lagen. Markus fand es so traurig, daß es kaum mehr eine Band gibt, die den alten Spirit der 70`er ausdrückte, und immer mehr Musiker entweder Coversongs spielen oder dem Mainstreet folgen. Ich teilte seine Meinung und ließ ihn an meinen Plänen teilhaben. Wir wussten instinktiv was zu tun ist. Er konnte Bass spielen. Ich Singen und etwas Gitarre spielen. Und so legten wir den Grundstein für eine musikalische Zusammenkunft. Am folgenden Tag erwachte ich aus meinem Delirium. Ich rief meinen langjährigen Kumpel Christoph an, um ihn in unsere Pläne einzuweihen. Er und ich kannten uns schon seit wir klein waren und hatten gemeinsam bei ein und demselben Musiklehrer Schlagzeugunterricht. Ich wusste, daß er momentan keine Band hatte und fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, sich mir und Markus anzuschließen. Er war Feuer und Flamme und konnte es kaum erwarten bis es losging. Christoph wies mich darauf hin, daß noch eines fehlte: Ein patenter Lead-Gitarrist. Er erinnerte sich an unseren gemeinsamen Kumpel Mello, aus der Lehrzeit. Schon damals war er auf der Suche nach geeigneten Musikern, um eine Band zu gründen. Anscheinend hatten die Götter des Rock `N Roll unsere Gedanken voll auf dem Schirm. Es konnte kein Zufall sein, daß ich 3 Tage später bei Erledigungen im Werkzeughandel zufällig an der Kasse stand, und Mello vor mir hatte, der sich neue Bremssättel kaufte. Ich tippte ihn an und er drehte sich um. Wir begrüßten uns herzlich und hielten etwas Smalltalk. Dann fragte ich ihn ungeniert, ob er noch Gitarre spielte und bot ihm die Chance, bei unserem Vorhaben mit einzusteigen. Wir tauschten die Telefonnummern und ich wartete auf Meldung...
Nun standen wir im Proberaum. Unkoordinierte Jams standen an der Tagesordnung. Trotzdem spürten Alle die Magie, die sich aus unserem Zusammenspiel ergab, und so fingen wir gemeinsam an unsere Ideen auszuarbeiten, bis wir ein eingespieltes Team waren. Nun brauchten wir einen Plan. Christoph und ich hatten schon weit mehr Bühnenerfahrung als Thomas und Markus. Uns war klar, daß wir nicht im Proberaum versauern wollten, sondern auf die Bretter mussten. Aber um einen Gig zu bekommen, brauchte man auch genügend Songs. Als völlig unbekannte Band bekommt man mit 4 noch unbekannteren Songs keine Chance…das war uns Allen klar! Also entschieden wir uns für ein paar Cover-Nummern. Diese sollten dazu dienen, Aufmerksamkeit seitens unseres Publikums zu bekommen, und uns die Möglichkeit geben, in der Szene Fuß zu fassen. Uns war es sehr wichtig, Songs zu benutzen, die alle anderen Cover-Bands nicht spielten. Und so probten wir akribisch Abläufe, und würzten sie mit unserer eigenen Note.